Stubenhockerei

Wir gehen nie hinaus, wir bleiben nur zuhaus'.

Do pivnice (1983)

downtothecellar

Als ich ein Kind war, mein Gott, was hatte ich für eine Angst vor dem Keller. Ich kann inzwischen nicht mehr sagen, was genau ich dort zu erleben befürchtete (abgesehen von Konfrontationen mit den riesigen Spinnen, offensichtlich), aber wahrscheinlich war es nicht einmal halb so einfallsreich wie das, was das Mädchen in Švankmajers Down to the Cellar dort sieht. Figuren, die das Mädchen auf dem Weg in das Kellergeschoss trifft, treten dort ein zweites Mal auf – der angsteinflößend freundliche alte Mann bettet sich in einen Berg Kohle und lädt das Kind ein, sich ebenfalls in ein (separates) Kohlebett zu legen; die mittelalte Frau, die gerade noch die Treppe wischte, backt hier kleine unappetitliche Kohleküchlein, die sie dem Mädchen aufzudrängen versucht; und dann machen sich auch noch die Kartoffeln über das gebeutelte Mädchen lustig, indem sie aus ihrem Korb zurück in die Lagerkiste rollen.

Die Transformation dieses banalen Untergeschosses in eine mythische Unterwelt durch die Augen eines Kindes wirkt wie eine Vorarbeit zu Švankmajers erstem Langfilm Alice (1988) – obwohl der Kurzfilm natürlich auch sehr gut für sich alleine stehen kann. Den ganzen Film gibt es auf tudou.

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 1. Mai 2013 von in Filme, Kurzfilme und getaggt mit , , , , , .
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