Dore O. träumt. In verwaschenen, pastelligen Farben. Von heranbrandenden Wellen, die im Laufe des Traums rotieren; die Welt gerät aus den Fugen. Dore O. träumt vom Schwimmen. Oder ist es Fliegen? Treiben lassen? Ertrinken gar? Die Aufnahmen vom Meer, vom Strand, der Frau, die sich manchmal darin bewegt, werden durchbrochen von Standbildern und sehr schnellen Bildern, die außerhalb sind; außerhalb, als seien sie Symbole, Hinweise. Irgendwann liegen ein Mann (Werner Nekes) und eine Frau nackt im Sand. Aber auch diese Hinweise werden wieder verweht. Die Tonspur enthält „Geige, Haarfön, einige Klänge aus der „Concord Sonata“ von Charles Ives.“ Und das klingt richtig gut und kriecht unter die Haut, lässt die Sequenz, in der die Frau einen Steg zu den Eisschollen hinab geht, erklirren.
(Herr Schmock rümpfte ein wenig die Nase; der Film sei ihm doch ein bißchen zu mädchenhaft. Ja, ein bißchen mädchenhaft ist er, mit den pastelligen Farben und dem rosa Meer. Aber das sollte nicht stören, denn ein glitzerndes Abziehbild ist es deswegen nicht. Schließlich muss man als Mädchen wiederum mit all dem offen verstohlenen visuellen Abgrabschen weiblicher Körper in den Filmen von Werner Nekes (und, naja, ganz allgemein natürlich auch), klar kommen.)
Weiterführende Assoziationen: Invocation Of My Demon Brother (des Soundtracks wegen), Bis ans Ende der Welt (wegen der Traumsequenzen natürlich, dieser Traumsequenzen, die mich viele Jahre begleiteten, ohne dass ich sie einem Film zuordnen konnte, bis ich sie dann endlich (endlich!) wiederfand), Dog Star Man (wegen des schönen schnörkeligen Titels) und natürlich Maya Deren – At Land, vor allem; natürlich. ■(Malina)
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par benoit david
Filmreviews.
Filmbesprechungen für einen Grat statt Graben zwischen Arthouse und Exploitation
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