Makimono ist eine asiatische bemalte und beschriftete Rolle, die beim Ausrollen „gelesen“ werden und damit eine Art Narration entfalten soll. Werner Nekes greift diesen Titel seines Films gleich bei seinem handgeschriebenen Titelvorspann auf und schmeißt uns dann in eine skandinavische Landschaft mit Tannen, Seen, Hügeln und einem gelegentlichen Haus. Es wurden einige Menschen als Besetzung aufgezählt, zeigen sich uns aber bloß als winzig kleine, sich bewegende Förmchen in einer das ganze Bild dominierenden Landschaft. Die Farben sind dieses mal sehr „realitätsnah“ im Vegleich zum farbintensiven T-WO-MEN, aber sobald sich der Kopf im Strudel des Films zu drehen beginnt und Verstand und Bewußtsein sich so sehr im malstromartigen Sog von Landschaft und Ton (wieder Anthony Moore!) wiederfinden, wird auch das unwichtig. Und am Ende ersäuft der Zuschauer in Geschwindigkeit und Abstraktion. Dabei ist irgendwo hinter den Bildern alles noch immer beim Alten. Nur der Blick ändert sich und die Wahrnehmung. Und wenn der Zuschauer am Schluss ersäuft, dann mag er reglos liegen bleiben, der Körper schwer von all dem Wasser in den Lungen; oder er mag die Augen wieder aufschlagen und mit den Fischen Wasser atmen.
((P.S.: Mein erster Nekes-Film ohne Nackedeierei!)) ■(Malina)
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par benoit david
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